Freitag, 5. Oktober 2012

Servicebiotop 2. Beim Amtsgericht.

Elegie, geschrieben nach dem Versuch, am 5. Oktober persönlich vor Gericht eine schriftliche Willenserklärung abzugeben.

Amtsgericht,
ich glaub es nicht!

Kann doch wohl nicht möglich sein:
Meint tatsächlich ein Verein,
dass er sich verändern kann
in Vorstands- oder Namenssachen
und dass der neue Vorstand dann
mit einem Schreiben, einem flachen,
beim Register-Amtsgericht
ohne Unterschrift besticht,
die von notarieller Hand
als beglaubigt anerkannt???

Amtsgericht,
ich glaub es nicht!

Glaubt denn wirklich solch ein Wesen,
nur, weil selbst es dagewesen
beim Pfleger vom Registerrecht,
dass seine Unterschrift als "echt",
sein Dasein als ein Unterpfand,
vor Recht und Ordnung Glauben fand???

Amtsgericht,
ich glaub es nicht!

Weiß denn keiner mehr der Laien,
dass die Bürger als Lakaien
rechtlich unterworfen sind
ihrem Herren, dem Gesetz
und auch der Verfahrensregel

(die nur zufällig auf "Egel"
endet, einfach reimeswegen)?

Amtsgericht,
ich glaub es nicht!

Oh, was weiß der Rechtsverweser
noch so Böses, was den Leser
ganz gewisslich ebenso
wie den Fachmann selbst erbost:
Gibt es doch der Bürgermeister
viele, welche so koppheister
einfach einen Stempel setzen
neben eine Unterschrift
und damit das Recht verletzen,
denn sie fragten vorher nicht,
welcher Wortlaut, Komma, Strich,
nötig sei, um öffentlich
rechtsverbindlich festzuhalten,
dass die über 18 alten
ihren August-Willem setzten
unter einen Willen, nicht den letzten.






Amtsgericht,
ich glaub es nicht!

Ich kleiner Vorstand schleich' mich nun,
in Zukunft Besseres zu tun,
hab' zwar das Geld nicht für'n Notar,
weiß wohl aber, dass sogar
mit rechtem Stempel, Komma, Strich,
ganz ohne Geld das Amtsgericht
doch einmal anerkennen muss:
Das ist mein Wille, Name, Schluss!



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