Dieser Pferdemarkt.
Er geht mir nicht aus dem Kopf. Faszinierend, und ich frage mich wirklich, warum ich nach fast dreizehn Jahren in der Eifel zum ersten Mal auf dem Prümer Pferdemarkt war.
(Gut, sagt der innere Schweinehund, vesöhnlich gestimmt, du hast auch mindestens 13 Jahre gebraucht, bis du freiwillig (und danach nie wieder) auf den Mainzer Rosenmontagszug gegangen bist, also was willst du?)
Damit hätten wir den Unterschied zu Rosenmontag in Mainz schon mal festgehalten:
Nach Prüm auf den Pferdemarkt möchte ich wieder gehen.
Aber nicht der Pferde wegen.
Eher trotzdem.
Da ist Erna mit der Wolle und den Strümpfen, und wenn du sie fragst nach den Strümpfen, dann prägt sie dir ein Qualitätsbewusstsein ein, von dem du nicht hofftest, dass man es haben kann:
Perlmuster am Käppchen.
Wir kaufen, sofort.
Jetzt kommst du.
Nein.
Nein, nein, nicht, dass es damit ein Bewenden hätte.
Abends, so bei Toresschluss, kommen wir mit Erna nochmal ins Gespräch.
Erna musst du dir vorstellen:
Klein, grau, mit Mehrfachschlösserschuhen über dicken selbstgestrickten Strümpfen, mit Wollrock und buntem Drüber, mit wasserdichter Wollmütze.
Mit einem Wissen, dass dir der Kopf platzen will beim Zuhören; hier die schlichte Form:
Die Wolle kommt von Ernas Schafen. Ernas Schafe sind alte Rassen.Erna lässt die Wolle spinnen und färben im Allgäu, in Reuthe. Nach der Wende sind Leute zu Erna gekommen, der Könne und Kenne wegen.
Schau dir diese Frau an und kaufe diese Strümpfe.
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